Adria Moura

Als sie vor über zwanzig Jahren nach Deutschland kam fehlte es ihr, vor allem im kalten Winter, Sonne, Licht und Wärme ihres Heimatlandes Brasilien. In den Zeichnungen, die sie mit Buntstiften auf Papier bringt, versucht sie den Glanz, die Farbenpracht und die wohlige Wärme Brasiliens einzufangen. Eine Farbe lädt die andere ein, gleichwohl bleiben sie sauber eingefasst wie ein Edelstein in einem Collier. Alles fließt direkt von ihrem Herzen aufs Papier, bis sie nach manchmal wochenlanger und gründlicher Arbeit endlich das Ergebnis in Händen hält. Gefühl und Präzision – das sind die beiden Pole, um die sich Adrias zeichnerische Arbeit dreht.

Kunst und Kunsthandwerk waren bereits in ihrem Elternhaus in Coromandel, gelegen im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais, Teil des Alltags ihrer Familie. Motive aus der Flora und Fauna ihres tropischen Heimatlandes haben Adria seit jeher inspiriert und dazu gebracht, sich in ihren Zeichnungen mit der bedrohten Tierwelt Brasiliens zu beschäftigen.

Adrias neuestes Projekt sind Skulpturen. Diese bestehen in der Regel aus Corten -oder Edelstahl. “Es ist magisch, zu sehen, wie aus dem harten Ausgangsmaterial Stahl durch die Formgebung ein weiches, graziles und fragiles Wesen entsteht. Die Verwendung der verschiedenen Stähle erlaubt es mir, mit den Oberflächen zu spielen, Patina, Glanz oder Farbe zu erzeugen” sagt sie. Die Wellenformen, die auch ihre Bilder bestimmen, symbolisieren für sie die Energie des Lebens.